Mit dem Einzug des Wonnemonats beginnt zur Ehre der Gottesmutter die tägliche Maioundocht in der Kirche. Auch im Haus werden seit alters die so bezeichneten Maioltarlen errichtet. Dazu wird an passender Stelle (in einer Nische, auf einer Kommode usw.) eine Statue oder ein Bild der Muttergottes aufgestellt und mit Kerzen und Vergissmeinnicht Blumen geschmückt.
Draußen in der Natur fertigt der Hütebub die Muienpfeif, einer Blockflöte ähnlich. Dafür schneidet er sich von der Bachweide ein etwa 18 cm langes und 2 cm dickes astfreies Stück ab. Das Holzstück wird nun aufs Knie gehalten und mit dem Schaft des Taschenmessers rundum abgeklopft, bis sich vorsichtig die Rinde vom Holz lösen lässt. Dabei wird das Stöckchen öfters ins Wasser getaucht. Schließlich setzt man die aus dem abgerindeten Holz gefertigten Teile Pfropfen und Mundspitz in die ausgehöhlte Rinde wieder ein.