Archaisch und geheimnisumwittert ist der
bunte „Klosn“-Brauch, ein uraltes Lärmritual, das alljährlich am Samstag vor oder nach dem Nikolaustag in
Stilfs
stattfindet. In dem steilen Knappendorf Stilfs im Ortlergebiet treiben
an diesem Tag sagenhafte Fabelwesen ihr Unwesen, die alle zeitgleich
über das Dorf hereinbrechen.
Junge Burschen schlüpfen in die
Rollen von „Schellern“, „Eseln“ und „Tuifeln“.
Sie tragen furchterregende Masken und wilde Gewänder aus bunten Stoffen
und Tierfellen, dazu schellen und lärmen sie mit schweren Glocken, die
sie um den Körper tragen. Ruhig und unbeeindruckt von dem ausgelassenen
Treiben um ihn herum schreitet der Heilige Nikolaus durch die Gassen,
umgeben von den vier weiß gekleideten „Weißen“, dem „Lichtträger“, dem
„Rutenträger“, dem „Katechismusträger“ und dem „Kastenträger“. Am Abend
versammelt sich die Festgemeinde beim „Avemarialäuten“ vor der
Kirchenpforte. Danach beginnt das ausgelassene Klosnfest bei Musik,
Speis und Trank bis in die Nacht hinein.