Der Schießstand von Lichtenberg
Im März des Jahres 1898 suchte die damalige Gemeindevorstehung von Lichtenberg bei der Landesverteidigungsbehörde Tirols um die Erbauung eines eigenen Schießstandes an, was auch bewilligt wurde. Nach einer längeren Phase der Vorbereitungen wurde das Gebäude im Frühjahr 1899 errichtet und Anfang August desselben Jahres konnte nach der erfolgten Kollaudierung der Schießstand seiner Bestimmung übergeben werden. Für die Errichtung hatte man namhafte finanzielle Beiträge von Land und Staat erwirken können. Gleich im ersten Jahr waren schon rund 80 Standschützen am Lichtenberger Schießstand eingeschrieben und bereits 1904 wurde neben den normalen Schießdistanzen für die Errichtung einer Weitdistanz angesucht, was jedoch erst zehn Jahre später verwirklicht werden konnte. Doch schon seit 1909 gab es für die Meldung der Treffer ein elektrisches Läutwerk mittels einer eigenen Telegraphenleitung.
Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges mussten die Standschützen unter Italien ihre Tätigkeit einstellen und damit hatten auch die Schießstände keine dem ursprünglichen Zweck dienende Funktion mehr. Die Schießsportvereinigungen mussten sich per Gesetz in "Sektionen des nationalen Sportschützenverbandes" umbenennen und ihre Schießstände wurden im Grundbuch auf die neue Bezeichnung eingetragen. Wer dieser Gesetzesauflage aber nicht nachkam, dem wurde der bestehende Schießstand enteignet und einer benachbarten "Sektion" oder auf den Staat eingetragen. Auf diese Weise kam der Schießstand in Lichtenberg in den Besitz des Schießstandes von Schlanders.
Im Jahr 2008 wurde die Grundparzelle samt Schießstand von der Sportschützengilde Schlanders mittels eines Kaufvertrages von der Fraktionsverwaltung Lichtenberg erworben, im Grundbuch eingetragen, neu hergerichtet und für die Unterbringung von landwirtschaftlichen Maschinen bereitgestellt. Die Einweihung erfolgte am 21.04.2014.