Goaßlschnöller in Prad am Stilfserjoch
Goaßlschnöller – Traditionen und Brauchtümer
Prad am Stilfserjoch ist über die Grenzen hinaus für seine Traditionen und Brauchtümer bekannt, dazu gehören auch die geschickten Goaßlschnöller von Prad. Die Gruppe der Goaßlschnöller wurde 1993 als Verein gegründet und zählt mit seinen 50 Mitgliedern zu den besten Schnöllern im Alpenraum. Die Prader Goaßlschnöller haben ihr Können bereits in Landesmeisterschaften und alpenländischen Meisterschaften unter Beweis gestellt.
Das Goaßlschnölln hat eine lange Tradition. Die „Goaßl“, zu Deutsch „Peitsche“, besteht aus Leder oder Drahtgarn und Lärchenharz. Der Knall beim Goaßlschnöllen entsteht durch den so genannten „Schmitz“, ein rotes Seidenband am Ende der „Goaßl“, der durch gekonntes Schwingen in der Luft zur Überschallgeschwindigkeit gebracht wird.
Den Maibräuchen ist die Ausgabe der Fernsehreihe „Gelebtes Brauchtum in Südtirol“ gewidmet, die auf RAI Südtirol zu sehen ist. In der von Arminiusfilm Bozen produzierten Reihe werden die Ursprünge, der Hintergrund und die Bedeutung der Südtiroler Volksbräuche beleuchtet.
Für die Filmdokumentation „Im Mai“, die auch auf RAI Südtirol zu sehen war, recherchierte Armin Widmann, Ideator und Autor der Reihe, unter anderem auch in Prad, wo altes Brauchtum besonders gepflegt wird. Berichtet wird über das Mariensingen und das Maiinschnölln. Auf Initiative von Ernst Thoma, Chorleiter in Mals, findet sich im Mai eine spontane Singgruppe zusammen, die auf einer Wanderung von Prad zur Marienkirche in Tschengls alte alpenländische Marienlieder singt.
Das Maiinschnölln findet in der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai statt. In Prad treffen sich die Goaßlschnöller um Vereinsobmann Gilbert Stillebacher abends bei der St. Johann Kirche und gehen auf die Theinen- und Laschaur-Wiesen. Bis zu 50 Vereinsmitglieder, darunter auch Frauen und Mädchen, schwingen dort im Gleichtakt ihre Goaßln, um die letzten Spuren des Winters zu vertreiben.
Von den Theinen-Wiesen geht es hinab ins Dorf, wo ebenfalls geschnöllt wird.
Auch die Handwerkskunst des Goaßlmachens lebt weiter. Mit großer Leidenschaft stellt Roman Theiner in seiner Freizeit die Goaßln für den Verein her. Redaktion "Der Vinschger / Ausgabe 15/14