Bereits am zweiten Tag seines Erdenlebens wird das Neugeborene von der "Höbomm" in Begleitung des Vaters und Patens in die Pfarrkirche nach Agums getragen. Dort nimmt der Pfarrer dem Elternteil und Zeugen das Versprechen ab, das Kind im christlichen Glauben zu erziehen und ihm Beschützer zu sein. Darauf erfolgt die eigentliche Taufspende, während der Vater die Taufkerze und der Pate den Täufling hält. Den Abschluss der Sakrament-Namensgebung bildet ein genügsames Essen zu Hause.
Drei Wochen nach der Niederkunft empfängt der Seelsorger nach Vereinbarung die Wöchnerin zur Aussegnung vor der Kirchentür. Nachdem der Mutter unter Segenssprüchen die Priesterstola über die Arme gelegt wird, darf sie gleich einer bekehrten Sündnerin dem fortwährend nosternden Priester Stück für Stück ins Innere des Gotteshauses folgen. Erst mit Abschluss einer weiteren Predigt vor dem Presbyterium ist die vor dem Herrgott Dispensierte wieder in die Kirchengemeinschaft aufgenommen.