Der Obervinschgau ist eine der wichtigsten Stationen der
Straße der Romanik,
die von der Schweiz bis ins Trentino führt. Hier finden sich
kulturgeschichtlich bedeutsame Kirchen und Klöster vom karolingischen
Zeitalter bis ins Hochmittelalter.
Die Geschichte dieser Sakralbauten mit ihren Rundapsiden, Freskenzyklen und Bestiarien ist einzigartig. Kleinode wie
St. Benedikt in Mals mit seinen einmaligen Fresken und
St. Veit am
Tartscher Bühel,
St. Johann in Taufers, St. Nikolaus bei Burgeis oder auch St. Stephan
bei Marienberg reichen ins Frühe Mittelalter, zwischen dem 8. und 12.
Jh. zurück. Sie überdauerten die Auseinandersetzungen zwischen
Engadinern und Habsburgern, die Bauernkriege und selbst den Einmarsch
Napoleons.
St. Pankratius und die älteste Jakobskapelle Tirols bei Glurns
mit ihren bedeutenden romanischen Wandmalereien datieren ebenfalls ins
13. Jh. Sehenswert ist auch St. Leonhard bei Laatsch, dessen Flügelaltar
der Werkstatt Hans Schnatterpecks zugeordnet wird.
Lohnenswerte Exkursionen führen zum
Kloster Marienberg,
der höchstgelegenen Benediktinerabtei Europas oberhalb des idyllischen
Dorfes Burgeis, aber auch in das nahegelegene Schweizer Kloster
St. Johann in Müstair,
das Teil des UNESCO Weltkulturerbes ist, sowie nach St. Prokulus in
Naturns, dessen Fresken in das 8. Jh datieren und von einem neuen Museum
begleitet werden.