Aus dem Vinschgau, der
einstigen Kornkammer Tirols, stammt das originale Paarlbrot aus regionalem Getreide, das auch über die Landesgrenzen hinaus als
Vinschger Paarl oder kurz Vinschgerle bekannt ist. Sein Vorläufer, das Ur-Paarl, wurde nachweislich seit dem 12./13. Jh. von Benediktinermönchen im
Kloster Marienberg oberhalb von Burgeis gebacken.
Geschichte
Viele Jahrhunderte lang war der Getreideanbau eine
wichtige Lebensgrundlage im Obervinschgau und brachte der Region diesen Beinamen „Kornkammer Tirols“ ein. Im 20. Jh. wurde er vom
Obstbau und anderen Entwicklungen verdrängt und kam beinahe völlig zum Erliegen.
Seit 2008 belebt der Verein Kornkammer Vinschgau den regionalen Getreideanbau. Auch die Bürgerinitiative „Adam & Epfl“ hat sich zum Ziel gesetzt, einem Ausverkauf der Obervinschger Kulturlandschaft mit innovativen Ideen zuvorzukommen. Angebaut werden
Roggen,
Weizen,
Dinkel und auch
Buchweizen.
Bio-Brot, vom
Urpaarl bis zum Dinkellaib, ist gefragt. Heute findet man das originale Vinschger Paarlbrot aus regionalem Getreide in den lokalen
Bäckereien. Vor allem der Buchweizen, im Dialekt „Schwarzplentn“ (Schwarze Polenta) genannt, genießt in der regionalen Küche große Beliebtheit in allen Variationen – etwa als Knödel oder Riebl, dem traditionellen Kartoffelschmarrn.
Zu den wichtigsten Abnehmern für Getreide aus dem Obervinschgau zählt neben den lokalen Bäckereien die erste und einzige italienische
Whisky Destillerie PUNI in Glurns.